
Einleitung
Nachdem im letzten Beitrag unseres Projekts – das Thermaltake CTE C750 ARGB Snow Server-Gehäuse im Mittelpunkt stand, geht es diesmal an das eigentliche Herzstück des DIY-Homeservers: das Mainboard. Es ist die zentrale Plattform, die alle Komponenten miteinander verbindet und letztlich darüber entscheidet, wie stabil, flexibel und leistungsfähig das gesamte System arbeitet.
Nach intensiver Recherche und unzähligen Vergleichen im Hinblick auf Preis und Leistung fiel meine Wahl auf das ASRock B850 Riptide WiFi. Ein Mainboard, das mich nicht nur durch seine starke Ausstattung überzeugte, sondern auch durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und seine Zukunftssicherheit mit dem AM5-Sockel.
Schon in meinem ersten Eigenbau Homeserver hatte ich ein ASRock-Mainboard im Einsatz und die positiven Erfahrungen in Sachen Stabilität und Zuverlässigkeit haben meine Entscheidung zusätzlich bestärkt, erneut auf diese Marke zu setzen. Gerade für einen Homeserver, der über viele Jahre hinweg zuverlässig laufen und gleichzeitig technisch aktuell bleiben soll, ist das eine entscheidende Basis.
In diesem Beitrag schauen wir uns an, warum genau dieses Mainboard die Grundlage meines DIY-Homeserver-Projekts bildet, welche technischen Highlights es mitbringt.
Warum diesmal kein Intel-System
In der Vergangenheit habe ich bei meinen Systemen immer auf Intel gesetzt , auch mein bisheriges QNAP-NAS lief mit einem Intel i3-Prozessor und hat über Jahre hinweg zuverlässig seinen Dienst getan. Doch mit dem neuen DIY-Server, wollte ich ein System aufbauen, das nicht nur leistungsstark, sondern auch langfristig flexibel und zukunftssicher ist und genau hier hat mich AMD mit der AM5-Plattform überzeugt.
Während Intel bei vielen Generationen neue Sockel eingeführt hat, bleibt AMD seinem Ansatz treu, mehrere Ryzen-Prozessorgenerationen auf der AM5-Plattform zu unterstützen. So kündigte AMD offiziell an, dass die AM5-Plattform mindestens bis 2027 unterstützt wird.
Ein weiterer Punkt in meiner Entscheidungsfindung war die Entwicklung bei Intel in den letzten Jahren. Berichte über hohe Leistungsaufnahme, Hitzeprobleme sowie mehrere Microcode-Updates zur Behebung von Stabilitätsproblemen bei der 13. und 14. Generation sprechen hier für sich.
In Kombination mit der sehr guten Linux- und Proxmox-Kompatibilität, der starken Multi-Core-Leistung und der effizienten Architektur war das Gesamtpaket bei AMD einfach überzeugender.
Damit fiel die Entscheidung diesmal und tatsächlich zum allerersten Mal, zugunsten von AMD und der AM5-Plattform aus: als stabile, zukunftssichere und leistungsstarke Basis für meinen Homeserver.
Technische Highlights & Ausstattung des ASRock B850 Riptide WiFi
Das ASRock B850 Riptide WiFi Mainboard bietet eine ausgewogene Kombination aus moderner Ausstattung, hoher Performance und Zukunftssicherheit. Mit dem AM5-Sockel, Unterstützung für aktuelle Ryzen 7000-, 8000- und 9000-Prozessoren sowie einer hervorragenden Auswahl an M.2- und SATA-Anschlüssen ist es die perfekte Grundlage für einen DIY-Homeserver, der auch in den kommenden Jahren aufrüstbar bleibt.
Trotz seiner umfangreichen Ausstattung bleibt das Board preislich attraktiv – mit rund 200 € liegt es deutlich unter vielen Premium-Modellen, die oft erst bei etwa 400 € beginnen.
Technische Eckdaten
- ASRock B850 Riptide WiFi
- Sockel: AM5
- Chipsatz: AMD B850
- Formfaktor: ATX
- Arbeitsspeicher: 4 × DDR5-DIMM, Dual-Channel, bis DDR5-8000 + (OC)
- Maximale Kapazität: 256 GB DDR5
- Unterstützte CPUs: AMD Ryzen 7000, 8000 und 9000 Serien (Raphael, Phoenix, Granite Ridge)
- BIOS: 256 Mb AMI UEFI Legal BIOS
Speicher & Erweiterung
M.2-Steckplätze
- 1 × Blazing M.2 (PCIe Gen 5 ×4, direkt über die CPU)
- 3 × Hyper M.2 (PCIe Gen 4 ×4, über den Chipsatz)
- Unterstützt NVMe-SSDs als Boot-Laufwerke
Hinweis:
Wird der vierte M.2-Slot (M2_4) belegt, deaktiviert sich automatisch der zweite PCIe-Steckplatz (PCIE2), da beide denselben PCIe-Lane-Strang nutzen.
SATA-Ports
- 4 × SATA 6 Gb/s (ASMedia ASM1061 Controller)
Unterstützte RAID-Level:
- 0, 1, 10
PCIe-Steckplätze
- 1 × PCIe 5.0 ×16 (PCIE1) – voll angebunden über die CPU, ideal für Grafikkarten oder NVMe-Erweiterungen
- 1 × PCIe 4.0 ×16 (physisch, elektrisch ×4 / PCIE2) – vom Chipsatz, z. B. für HBA- oder Netzwerkkarten (deaktiviert sich bei M2_4 Belegung)
- 1 × PCIe 3.0 ×1 (PCIE3) – für zusätzliche Controller oder kleine Erweiterungskarten
Der Haupt-PCIe-Slot (PCIE1) ist mit 15 μm Goldkontakten ausgestattet – ideal für eine lange Lebensdauer und stabile Signalqualität im 24/7-Betrieb
Netzwerk & Konnektivität
LAN
- Killer E3100G – 2,5 Gbit/s Ethernet
WLAN
- Wi-Fi 7 (802.11 be, Intel BE200 Modul)
Bluetooth
- 5.4
Anschlüsse
USB (Extern / Rückseite):
- 2 × USB-C 3.2 Gen2 (10 Gbit/s)
- 2 × USB-A 3.2 Gen2 (10 Gbit/s)
- 3 × USB-A 3.2 Gen1 (5 Gbit/s)
- 4 × USB-A 2.0
USB (Intern)
- 1 × USB-C 3.2 Gen2x2 (20 Gbit/s, Front Header)
- 1 × USB 3.2 Gen1 Header (2 Ports)
- 1 × USB 2.0 Header (2 Ports)
Videoausgang
- 1 × HDMI 2.1 (nur mit Ryzen APU)
Audio
- Realtek ALC4082 – 7.1 HD Audio mit S/PDIF Out
Kühlung & Beleuchtung
- Lüfteranschlüsse: 6 × 4-Pin PWM
- RGB-Header: 1 × 12 V RGB + 3 × 5 V adressierbar (ARGB)
- RGB-Kompatibilität: ASRock Polychrome RGB, AURA Sync, RGB Fusion, Mystic Light
Sonstiges
- TPM-Unterstützung: Ja
- Netzteilanschlüsse: 24-Pin ATX + 2 × 8-Pin CPU
- Formfaktor-Kompatibilität: ATX / E-ATX-Gehäuse
- Besonderheit: BIOS-Update-fähig für kommende Ryzen-Generationen
Unboxing ASRock B850 Riptide WiFi
Bevor das ASRock B850 Riptide WiFi Mainboard seinen Platz im Gehäuse einnimmt, werfen wir einen genaueren Blick auf das Unboxing. Schon beim Auspacken zeigt sich, dass ASRock hier ein hochwertiges Produkt liefert – sauber verarbeitet, gut verpackt und mit einer klaren Struktur im Lieferumfang. Genau so, wie ich es auch erwartet habe.










Fazit
Das ASRock B850 Riptide WiFi hat sich für mein DIY-Homeserver-Projekt auch nach dem unboxing erstmal als richtige Wahl erwiesen. Es überzeugt mit einer modernen Ausstattung, guter Verarbeitung und einem modernen Layout.
Ich bin besonders gespannt, wie sich das Mainboard im Alltag im Zusammenspiel mit den weiteren Komponenten schlagen wird und ob ASRock die positiven Erfahrungen aus meinen früheren Build wieder bestätigen kann.
Im nächsten Teil widmen wir uns dem Motor des Systems: der CPU – dem AMD Ryzen 7 9700X – und dem passenden Arbeitsspeicher, dem G.Skill Trident Z NEO DDR5-6000 64-GB-Kit. Gemeinsam bilden sie die leistungsstarke Grundlage, auf der unser Homeserver zum Leben erweckt wird.
